Etwa 28 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, lediglich 10 Prozent kommen davon aus dem Ausland – wir stellen uns halt gern einen regionalen Baum ins Wohnzimmer. Aber gibt es Alternativen zur herkömmlichen Tanne? Gibt es! Bio-Bäume zum Beispiel. Sie sind nicht mit Pestiziden bespritzt und zum Teil FSC-zertifiziert. Oder Miet-Bäume: Sie gehen, wie es der Name andeutet, nach dem Fest wieder zurück an die Baumschulen oder Gärtnereien. Und: Da der Baum nicht entsorgt wird, erspart man sich auch das mühevolle, exakt gerade Ausrichten im Ständer – denn der Mietbaum kommt natürlich im Topf. Über Plastik-Bäume wollen wir hier nicht sprechen. Nachhaltig geht anders.
Neben dem Baum ist natürlich auch die restliche Wohnung wichtig. Die herkömmliche Deko aus dem Kaufhaus geht aus nachvollziehbaren Gründen nicht (Plastik!), aber es gibt wunderbare Alternativen: Beim nächsten Waldspaziergang kann man Moos, Äste, Tannenzweige und -zapfen einsammeln und damit das Heim schmücken. Auch Baumschmuck lässt sich leicht selbermachen, nämlich mit getrockneten Orangen- und Apfelscheiben, selbst gemachten Strohsternen oder Salzteigplätzchen. Und mit Zimtstangen, Orangen und Nelken kann man den nötigen X-mas-Duft in die eigenen vier Wände bringen.
Geht, kein großes Problem. Aber was bedeutet „nachhaltig schenken“ wirklich? Es bedeutet, jemanden eine Freude zu machen, ohne dass dabei weder Mensch noch Natur zu Schaden gekommen sind. Eine tolle Möglichkeit wäre zum Beispiel eine Spende zu verschenken: Man spendet und verschenkt den Spendenbeleg. Aber natürlich ist auch ein selbst gemachtes Geschenk, egal ob eingekochte Marmelade oder Badesalz, immer eine schöne, nachhaltige Idee.
Wie bei der Verpackung kann man auch beim Adventskalender aus alt neu machen: Toilettenpapierrollen eignen sich zum Beispiel wunderbar dafür – also im Herbst schon mal anfangen, die ersten der 24 Papprollen beiseite zu schaffen.
Hätten Sie’s gewusst? Jedes Jahr zur Weihnachtszeit werden etwa 600 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht – das entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch einer Großstadt mit 200.000 Haushalten. Was kann man dagegen tun? LED-Birnen verwenden, Lichterketten mit Batterien vermeiden, stattdessen lieber Raps- oder Sonnenblumenkerzen verwenden (Achtung: beim Kauf auf gentechnikfreie Pflanzen achten!). Auch der Baum braucht nicht rund um die Uhr zu brennen und vor dem Haus muss nicht zwingend mit einer blinkenden Weihnachtsdeko die halbe Nachbarschaft erleuchtet bzw. geblendet werden. Weniger ist gerade hier oft mehr.
Selbstgebasteltes ist toll – aber wenn es unter einer Haube von Glitzerpapier (meistens mit Aluminium oder Plastik und anderen ungesunden Stoffen beschichtet) verschwindet, ist das kontraproduktiv. Also gerne Zeitungspapier (ganz angesagt!) oder auch alte Straßenkarten oder Kalenderblätter verwenden. Oder einfach auch die Verpackung selbermachen: Packpapier bemalen oder bestempeln – fertig. Natürlich funktionieren auch alte Dosen oder ausrangierte Kartons: Hübsch beklebt, taugen sie auch wunderbar z. B. für Socken oder die berühmte Weihnachtskrawatte.
Im Dezember werden rund 20.000 Tonnen Geflügel mehr verspeist als in den Vormonaten. Zumeist kommen die Tiere aus Polen oder Ungarn – wo sie laut Tierschutzbund unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden. Wer sich so etwas nicht auf den Teller legen will, kauft zertifiziertes Bio- Fleisch. Da allerdings die CO2-Bilanz der Fleischproduktion ebenfalls katastrophal ist, lohnt es sich vielleicht, über ein vegetarisches Weihnachtsmenü nachzudenken. Fleischlos muss nicht gleich freudlos bedeuten!