
Damals und heute: Leben am Ulmer Eselsberg
Auch in Zeiten von Corona möchte die FLÜWO mit ihren Mietern aktiv im Austausch bleiben. Unter den besonderen Bedingungen der Pandemie ist es von Bedeutung, Formate zu finden, die so flexibel sind, dass die Quartiersarbeit zeitweise auch ohne persönlichen Kontakt funktioniert und weiterhin zu einem guten Miteinander in der Nachbarschaft beiträgt. Als eines dieser Formate wurde 2020 das Projekt „Geschichten vom Ulmer Eselsberg“ unter Koordination der Quartierszentrale Ulm-Eselsberg ins Leben gerufen und von der FLÜWO finanziell gefördert. Worum geht es konkret?
Erinnerungen bewahren
Das Projekt ruft die Anwohner des Eselsbergs auf, ihre Geschichten und Erinnerungen zu teilen: Wie gestaltete sich einst das Leben im Stadtteil? Wie sah es vor einigen Jahrzehnten am Eselsberg aus, was hat sich verändert? Welche amüsanten, denkwürdigen oder besonderen Ereignisse möchten die Bewohner gerne teilen und für kommende Generationen bewahren?
All diese Geschichten, Anekdoten oder auch alten Fotografien können die Bürger des Ulmer Stadtteils bei der Quartierszentrale in Ulm-Eselsberg einreichen. Um sicherzustellen, dass auch diejenigen eingebunden werden, die weniger mobil sind, arbeitet das Projekt zum Beispiel mit der Nachbarschaftshilfe zusammen. Durch die gezielte Ansprache von Schulen sollen zugleich die „jüngsten Bürger“ eingebunden werden. Ergänzend werden historische Fotografien der vergangenen Jahrzehnte aus dem Stadtarchiv hinzugezogen. Diese können von den Stadtteilbewohnern mit eigenen Erinnerungen an das auf den Aufnahmen Abgebildete erzählerisch umrahmt werden.

Outdoor-Vernissage soll Stadtteilidentität stärken
Um die Aktion und die Erinnerungen des „kollektiven Gedächtnisses“ für alle sichtbar werden zu lassen, werden die großformatigen historischen Fotos zwischen den Säulengängen der Ladenzeile im Ulmer Stifterweg öffentlich ausgestellt. Die Open-Air-Ausstellung wird am Freitag, den 18. Juni, um 17 Uhr eröffnet. Die bis dahin eingereichten Beiträge sollen die laminierten Aufnahmen ergänzen und so ein lebendiges Bild des Quartiers und seiner Bewohner zeichnen. So entsteht eine wechselwirksame Ausstellung, die die Identifikation mit dem Stadtteil stärken und zugleich von allen Bürgern und Gästen der Stadt besucht werden kann. Die eingereichten Fotos und Geschichten – von Jung und Alt – werden anschließend dokumentarisch in einer Broschüre zusammengefügt.
Umfrage: Leben am Eselsberg heute
Um einen umfassenden Gesamteindruck zur Wohnqualität am Eselsberg zu gewinnen, startete das Quartiersmanagement der Stadt projektbegleitend im Oktober 2020 eine Umfrage. 381 Stadtteilbewohner beteiligten sich daran, dabei war die Altersgruppe der 28- bis 65-Jährigen, darunter viele langjährige Anwohner, am stärksten vertreten. Im Fokus standen Aspekte rund um die Themen Lebensqualität, Infrastruktur, Digitalisierung oder bürgerschaftliches Engagement.
Deutlich kristallisierte sich heraus, welche Gesichtspunkte „die Eselsberger“ besonders zu schätzen wissen: Die ruhige Lage, die zahlreichen öffentlichen Grünflächen und der Botanische Garten, der Nahverkehr inklusive Verkehrsanbindung oder der Wochenmarkt wurden besonders positiv bewertet. Aber auch verbesserungswürdige Themen wie die Nahversorgung oder Aspekte rund um Begegnung/ Beisammensein kamen bei der Umfrage zutage: sei es die Schaffung von nachbarschaftlichen Begegnungsstätten oder der Ausbau der bestehenden Gastronomie-Kultur, um mehr Raum für Begegnungsmöglichkeiten außerhalb der eigenen Familie bzw. des Arbeitsumfelds zu ermöglichen.

Virtueller Kaminabend: Ausblick
Um sich trotz Pandemie-Einschränkungen zeitnah über die Umfrage-Ergebnisse austauschen zu können, lud das Quartiersmanagement Ulm-Eselsberg gemeinsam mit der Stadtteilkoordination sowie einer Stadtplanerin am 25. Februar 2021 die Anwohner zu einer virtuellen Gesprächsrunde ein. Während des zweistündigen Online-Termins bot sich den 19 Teilnehmern die Chance, einzelne Aspekte aus der Umfrage zu vertiefen. Auf diese Art entstand ein erster engagierter und produktiver Austausch. Künftig soll er regelmäßig im Rahmen einer offenen digitalen Sprechstunde der Quartierszentrale fortgeführt werden und Raum für Austausch zu Themen rund um den Eselsberg bieten.
Kontakt
Haben Sie Fragen oder möchten Sie sich am Projekt „Leben am Eselsberg“ beteiligen?
Quartierszentrale Eselsberg
Simone Kottmann
0731 1615379
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