Einer der Höhepunkte unseres Genossenschaftsjahres liegt noch gar nicht allzu lange zurück: die Vertreterversammlung 2020, die zu einem ungewohnten Zeitpunkt im November stattfand, da die Durchführung im Juni aufgrund der COVID-19-Pandemie und der zum damaligen Zeitpunkt geltenden Regelungen der Landesverordnung nicht möglich war.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Vertreterversammlung war die angestrebte Fusion mit der Heimstättengenossenschaft Blaubeuren eG (HGB). Die Darlegung der Gründe für diesen bedeutsamen Schritt hatte einen persönlichen Dialog mit unseren Vertretern und damit trotz der aktuellen Umstände eine Präsenzveranstaltung erforderlich gemacht. Um den sicheren Ablauf der Versammlung zu gewährleisten, wurden umfangreiche Maßnahmen getroffen und wurde ein strenges Hygienekonzept zum Schutz der Teilnehmer erarbeitet und befolgt.
Die Aufsichtsratsvorsitzende und Versammlungsleiterin, Dr. Andrea Lauterbach, eröffnete die Vertreterversammlung 2020 im Esslinger Neckarforum und begrüßte die Vertreter sowie die Vorstände Nina Weigl und Rainer Böttcher. Ein herzliches Willkommen ging auch an die beiden Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, Herrn Gerhard Schorr und Herrn Henrik Bauer vom Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen (vbw), sowie an den Notar, Herrn Dr. Stephan Sünner.
Hohe Teilnehmerzahl: Trotz der aktuellen Umstände waren 47 Vertreter anwesend, was einer Quote von 65 Prozent entspricht. Nach Versammlungsbeginn kamen sogar noch zwei weitere Vertreter hinzu, sodass letztlich eine Beteiligung von 68 Prozent erreicht wurde. Für die rege Teilnahme unserer Vertreter bedanken wir uns auch an dieser Stelle herzlich. Nach Ermittlung der erfreulich hohen Teilnehmerzahl und weiteren formalen Feststellungen leitete die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Andrea Lauterbach zum ersten Tagesordnungspunkt über, dem Bericht des Vorstands.
Nina Weigl griff zu Beginn des Berichts die schon bei der Vertreterversammlung 2019 vorgestellte strategische Entwicklung der FLÜWO auf. Sie erläuterte, dass darauf aufbauend in den letzten Monaten eine Weiterentwicklung erfolgt sei. Sie stellte die vier sich hieraus ergebenden Handlungsfelder „Organisation entwickeln“, „Zukunft nachhaltig gestalten“, „Märkte erschließen“ sowie „Menschen entwickeln, Arbeitswelt gestalten“ ausführlich vor und erklärte den Zusammenhang mit dem Leitgedanken der FLÜWO „Wir begleiten dich – egal, wo du in deinem Leben stehst“. Zuletzt ging Nina Weigl auf die Veränderungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie im Hinblick auf wirtschaftliche und organisatorische Implikationen ein.
Rainer Böttcher erläuterte anschließend die wirtschaftliche Entwicklung der FLÜWO im Geschäftsjahr 2019. Dabei stellte er die wesentlichen Entwicklungen in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung auch im Vergleich zu den Vorjahren heraus. Der Vorstand berichtete unter anderem, dass ein Jahresüberschluss von 6,7 Millionen Euro erwirtschaftet werden konnte, und führte weiter aus, dass der Anstieg der Bilanzsumme auf die verstärkten Investitionen in Neubau und Bestandserhalt zurückzuführen sei. Nach der Erläuterung weiterer Zahlen aus dem Jahresabschluss gab Rainer Böttcher einen Ausblick auf die Ergebnishochrechnungen für das Geschäftsjahr 2020 und leitete daraus die weitere positive und konstante Unternehmensentwicklung ab. Mit dem Dank an die Vertreter, den Aufsichtsrat und die Mitarbeiter der FLÜWO für die gute und konstruktive Zusammenarbeit endete der Bericht des Vorstands.
Hans Klein, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, verlas den Bericht des Aufsichtsrats und bedankte sich bei den Vertretern, dem Vorstand und den Mitarbeitern für die geleistete und erfolgreiche Arbeit. Die daran anschließende Berichterstattung zur gesetzlichen Prüfung erfolgte durch Henrik Bauer vom vbw, der der Genossenschaft geordnete wirtschaftliche Verhältnisse bestätigte und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilte.
Nina Weigl ging zunächst auf die wirtschaftlichen Rahmendaten der FLÜWO Stiftung ein. Sie stellte heraus, dass die Bekanntheit sowie die Förderquote der Stiftung auch durch gezielte Werbemaßnahmen erhöht werden konnten. Mit einem ausführlichen Bericht über die Mittelverwendung und der anschaulichen Darstellung einzelner Projekte bot Nina Weigl einen interessanten Einblick in die Arbeit der Stiftung. Sie schloss ihre Ausführungen mit dem Hinweis, dass die Stiftung bereits eine positive Entwicklung aufweisen könne, obwohl sie „noch in den Kinderschuhen steckt“.
Vor den Abstimmungen wurde der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 von der Vertreterversammlung zur Kenntnis genommen. In den sich daran anschließenden, nach Gesetz und Satzung erforderlichen Abstimmungen beschlossen die Vertreter einstimmig die Verwendung des Bilanzgewinns mit Ausschüttung einer vierprozentigen Dividende sowie die Zuweisung in die anderen Ergebnisrücklagen. Zudem wurden Aufsichtsrat und Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 Entlastung erteilt.
Anschließend wurden die beiden Aufsichtsratsmitglieder Dr. Andrea Lauterbach und Falk Böhm, deren Amtszeiten turnusgemäß zum Schluss der Vertreterversammlung endeten, von den Vertretern für die nächsten drei Jahre wieder in den Aufsichtsrat gewählt.
Zu Beginn dieses wichtigen Tagesordnungspunkts hielt die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Andrea Lauterbach fest, dass 49 von insgesamt 72 Vertretern bei der Versammlung anwesend waren. Dies war wichtig, weil für eine Beschlussfassung mindestens die Hälfte der Vertreter anwesend sein musste. Zudem erklärte sie, dass für einen Beschluss eine Dreiviertelmehrheit notwendig sei. Im Anschluss daran informierte Rainer Böttcher die Vertreter ausführlich über die Rahmendaten der HGB, die Motivation der FLÜWO, die wirtschaftliche Bewertung der Fusion und die Details aus dem Verschmelzungsvertrag.
Große Zustimmung zur Fusion: Bei der folgenden Abstimmung wurden die Verschmelzung mit der HGB einschließlich dem Entwurf des Verschmelzungsvertrags vom 14. Oktober 2020, die erforderlichen Satzungsänderungen und die Anpassungen der Kreditvergabe nach § 49 GenG von der Vertreterversammlung mit der erforderlichen Dreiviertelmehrheit beschlossen. Dabei sprachen sich 47 der 49 anwesenden FLÜWO-Vertreter für die Fusion aus.
Nach dem konstruktiven Verlauf der Vertreterversammlung bedankte sich Dr. Andrea Lauterbach für die Teilnahme und schloss die Veranstaltung mit dem Wunsch auf ein baldiges und gesundes Wiedersehen in „normaleren“ Zeiten.